Zielstellung

Die Stadt Frankenberg/Sa. plant einen Skulpturenpfad mit ausgewählten kulturellen Ereignispunkten, die mit Hilfe von Plastiken und Skulpturen erkundet werden können. Diese Kunstwerke sollen an historische Begebenheiten und bedeutende Persönlichkeiten erinnern. Gleichzeitig entdecken die Einwohner und Besucher als Spaziergänger auf dem Pfad die Innenstadt von Frankenberg. Quasi im Vorübergehen wird über das Wohnumfeld informiert und auf die Besonderheiten des Standortes hingewiesen.

Pfadverlauf

Mit dem Skulpturenpfad, der bereits existierende Kunstwerke einbezieht und ansprechend mit einem Gesamtkonzept in Szene setzt, soll der stärkere Bezug zur Kunst und Kultur in Frankenberg/Sa. hergestellt werden. Da die Kunstwerke auch immer einen Bezug zur Geschichte bzw. zum aktuellen Geschehen herstellen, kommt dem Pfad zusätzlich ein Bildungsauftrag zu. Die eigene Stadt, in der man lebt oder auch die Stadt, die man besucht, kann leicht verständlich erforscht werden. Die mögliche Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen bei der Gestaltung der Kunstwerke und/oder der Gestaltung der Texte an den Kunstwerken fördert ebenso die persönliche Beziehung zu den Statuen und Gebilden. Insgesamt werden somit 19 Kunstwerke entlang eines Pfades erlebbar sein.

 

Projektstatus

abgeschlossen / der Verwendungsnachweis wurde geprüft

Projektlaufzeit

06/2017 – 12/2019

Finanzierung

Zuwendung EFRE:                                91.358,43 EUR
Eigenmittel Stadt Frankenberg/Sa.:       22.839,61 EUR

Projektumsetzung

Die Umsetzung des Skulpturenpfades ist in verschiedene Arbeitspakete aufgeteilt.

Vorangestellt ist dem Projekt ein beschränkter Teilnahmewettbewerb, um einen künstlerischen Leiter für das Projekt zu finden. Dieser nimmt die Funktion der Projektorganisation von der Planung des Skulpturenpfades bis zur Aufstellung der Kunstwerke wahr. (Projektleiter Marcel Kabisch)

Der  Skulpturenwettbewerb ist der zweite wesentliche Bestandteil des Projektes. Mittels des Wettbewerbes wurden von Künstlern eine große Anzahl Entwürfe für Skulpturen zu 12 Themen eingereicht. Eine Jury ermittelte an 2 Terminen die Gewinner.

GEWINNER

Mit der Aufstellung der Kunstwerke wurde begonnen. Am 14.Dezember 2018 erfolgte in den Paradiesgärten Mühlbachtal bereits die Aufstellung dreier monumentaler Skulpturen des Künstlers Olaf Klepzig im Themenbereich Natur und Park mit dem Namen „Die 3 Figuren auf der Insel“.

Foto: M. Kabisch

“Die 3 Figuren auf der Insel” Foto: M. Kabisch

Am 11.01.2019 erfolgte die Enthüllung des “Pestdoktors”, der Skulptur zum Thema “Friedhof / Tod” im Friedenspark an der Humboldtstraße.

“Pestdoktor” Foto: M. Kabisch

Die dritte Skulptur wurde am 04.03.2019 im Friedenspark aufgestellt. In mitten der Sitzgruppe an der Kita Triangel steht die Skulptur zum Thema Spielerisch. Das Foto zeigt den Künstler Emmanuel Eni mit seinem Kunstwerk “Cloud”

“Cloud” Foto: M. Kabisch

Auch die “Übergroße Einkaufstasche” wurde am ehemaligen Kaufhausstandort (Baderberg) aufgestellt. Am 05.03.2019 kam die Künstlerin und ehemalige Frankenbergerin, Hanna Siebenborn zur Enthüllung der Skulptur nach Frankenberg.

“Übergroße Einkaufstasche” Foto: M. Kabisch

Seit Montag, den 26.03.2019 steht in Erinnerung an die Zigarrenindustrie das “Zigarrenrohr” des Künstlers Ralph Siebenborn – eine senkrecht stehende Zigarrenform mit “Asche”, die  mittels LED-Rotlicht über eine Solarstromquelle auch nachts am Standort glimmt. Am Standort der Zigarre (Markt 4) war die Firma Wacker ansässig.

“Zigarrenrohr” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Für eine bekannte Persönlichkeit aus Frankenberg steht die Porträtbüste, die ihren Platz seit Dienstag, dem 27.03.2019 in der Konche des Martin-Luther-Gymnasiums Haus II gefunden hat. Mittels Kran wurde die Bronzebüste, eine zeitgenössische Umsetzung des charakteristischen Kopfes, von Heiner Müller platziert. Prof. Ullrich Eißner hatte die Jury im August vergangenen Jahres mit seinem Entwurf von Heiner Müller (1929-1995), einen der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und seiner typischen Geste überzeugt.

Nun schaut Heiner Müller von der Schule, in welcher er 1948 sein Abitur ablegte, auf den Frankenberger Straßenalltag. Ergänzt wird dies durch ein Bücherregal mit seinen bekanntesten Werken.
Wer Heiner Müller näher kennenlernen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu: Ganz NEU! Der Müllerbaukasten

Heiner Müller bei der Anreise. Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Mittels Kran wird die Büste plaziert! Foto:Stadt Frankenberg/Sa.

Büste Heiner Müller Foto:Stadt Frankenberg/Sa.

Heiner Müllers größte Werke. Foto: WGF

Kunstwerk “Heiner Müller” Foto: WGF

 

Am Mittwoch, den 03.04.2019 hat nun auch der “Hamilton Würfel” seinen Platz im Friedenspark eingenommen.Passend zum Thema Naturwissenschaften überzeugte der Künstler Thomas Haufe (siehe Foto) die Jury des Skulpturenpfades mit seinem Werk. Das Thema der Skulptur steht in Verbindung mit der neuen Zeitschicht des Friedensparks als Bildungscampus inmitten von Bildungseinrichtungen.

Die Skulptur stellt die Visualisierung eines mathematischen Problems der Graphentheorie, dem Hamiltonkreisproblem, in Form eines geometrischen Würfels dar. Die Stahlplastik umschreibt mit nur einer Linie die Konturen eines Würfels und berührt damit 26 Knotenpunkte. Der Betrachter kann sich nun neben dem Betrachten des Kunstwerks auch damit beschäftigen, wie diese 26 Knotenpunkte in einem geschlossenen Pfad miteinander verbunden werden können, ohne dabei eine Diagonale zu verwenden.

Thomas Haufe mit seinem Kunstwerk. Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

“Hamilton Würfel” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Im April 2019 wurden nun fast alle fehlenden Skulpturen aufgestellt. Am Mittwoch, den 10.04.2019 erfolgte der Aufbau der „WASSER-KRAFT-MÜHLEN-TECHNIK“ durch den Künstler Tobias Michael aus Lauter-Bernsbach in den Paradiesgärten Mühlbachtal in einem wahren Kraftakt. In Erinnerung an den ehemaligen Mühlenstandort und dem Verlauf des Mühlbachs stellt das Kunstwerk ein über alle Stelen verlaufendes Viertel eines Mühlenrades dar. Mehrere verschiedene Holzzahnräder symbolisieren die Kraft, die das Wasser übertragen, übersetzen und an ihren Bestimmungsort des Mahl- und Walkwerkes bringen. Die Skulptur spielt dabei mit verschiedenen Perspektiven. Herr Michael hat damit zwei Skulpturen im Pfad realisiert, denn auch das Werk ERB-GUT, ebenfalls im Mühlbachtal, der Staffelstab der Landesgartenschau Oelnsitz/Sa. an die Stadt Frankenberg/Sa. entstammt seiner Werkstatt.

“Wasser-Kraft-Mühlen-Technik” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Weiterhin ist seit Mittwoch unter dem Thema Lichtspiel das Werk „SEE AM WHY“ von Erdmute Prautzsch am Welt-Theater zu erkunden. Die Installation verweist auf die Mischtechnik beim Druck (C-M-Y-K) und so auch bei der Farbfilmherstellung. Die Mischung der Farben ergibt etwas Neues. Mit diesem Farbtupfer passt sich das Werk dem Inhalt des belebten Gebäudes an, denn auch das Welt-Theater bietet eine bunte Bühne für Jung und Alt und setzt damit neue Impulse in der Stadt.

“See Am Why” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

 

Seit dem 16.04.2019 kann auf dem Dammplatz nun eine Landkarte von Frankenberg aus dem Jahre 1790 betrachtet werden. In Form eines Fliesenmosaiks sind die großen Teiche vor der Stadt abgebildet. In zahlreichen Abbildungen aus dieser Zeit spiegelte sich Frankenberg in den Wasserflächen wie eine “Seestadt”. Das Werk stammt vom Künstler Matthias Braun aus Hamburg, welcher sich im vergangenen Jahr an der ersten Ausschreibung zum Wettbewerb um den Skulpturenpfad beworben hatte. Ein zufälliger Zusammenhang ist dem gewählten Material geschuldet: Das Fliesenraster wird zugleich zum Kartenraster des historischen Kartenmaterials.

Fliesenmosaik “Seestadt Frankenberg” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Am Mittwoch, den 24.04.2019 wurde die Skulptur „Das neue Kleid“ von Kerstin Vicent aus Berlin im Mühlbachtal unter den Augen von zahlreichen Besuchern der Landesgartenschau Frankenberg/Sa. aufgestellt.

“Das neue Kleid” Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Die Skulptur aus Eichenholz stellt die künstlerische Auseinandersetzung mit dem textilen Thema der alten Schönfärberkunst und Kattundruckerei dar, welche 1710 von Johann Friedrich Höpner von Holland nach Frankenberg gebracht und etabliert wurde. Das Kunstwerk symbolisiert den Stolz einer Frau über ihr neues Kleid.

Die Besonderheit der edlen Bekleidung aus schönem Stoff ist die Schönheit der Farbe und Muster, natürlich mit Pflanzenfarbe gefärbt und bedruckt. Damit wurde das vorletzte Kunstwerk des Kunstrundweges realisiert und fügt sich auf eigene Art und Weise in den Skulpturenpfad  auf den Spuren der Stadtgeschichte ein.

Am Donnerstag, den 02.05.2019 erfolgte die Erstellung der letzten Skulptur im Skulpturenpfad. Am Standort der ehemaligen Druckerei C. G. Roßberg erinnert innerhalb des Pfades nun ein Bodenrelief von Heike Wiermann aus Berlin.

Haus Markt 9 Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

 

Spiegelbildliches Bodenrelief am Markt 9 Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

 

C.G. Roßberg Foto: Stadt Frankenberg/Sa.

Mit dieser Arbeit soll an die 175-jährige Firmengeschichte erinnert werden. Die Besonderheit ist, dass 1845 auf dem von Friedrich Gottlob Keller aus Hainichen erfundenem Holzschliffpapier die erste Zeitung gedruckt wurde. Die hölzerne Druckpresse aus dem 18. Jahrhundert ist noch vorhanden und wird ab 2020 in dem neuen Frankenberger Erlebnismuseum für Stadt- und Industriegeschichte, der Zeit-Werk-Stadt präsentiert.
Das Relief nimmt spiegelbildlich den Schriftzug des Gebäudes in „herunter geklappten Drucklettern“ auf und liegt wie ein alter Bleisatz zum Drucken bereit.
Damit wurde der Skulpturenpfad als Kunstrundweg vollständig realisiert. In den kommenden Wochen wird die Beschilderung sowie ein Übersichtsplan erstellt, die zum Rundgang einladen.

Der Skulpturenpfad wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Zielstellung ist die Entstehung eines Kunstrundweges, der zum Spazierengehen in die Altstadt Frankenbergs einlädt und damit zur Belebung der Innenstadt durch Kunst und Kultur beiträgt.

aktuelle Informationen

zum Skulpturenpfad gibt es hier:

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 31.01.2018: “Pfad führt zu Kultur und Geschichte”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 12.04.2018: “Erste Ideen für Skulpturenpfad”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 04.07.2018: “Große Resonanz auf Ausschreibung”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 22.08.2018: “Drei nackte Frauen schmücken künftig die Mühlbachinsel”

Frankenberger Amtsblatt Nr. 17 vom 07.09.2018 Seite 2 / 3: “Mitteilung des Bürgermeisters – die Entstehung des Kunstrundweges „Skulpturenpfad“ schreitet voran…”

Information auf der Internetseite der Stadt Frankenberg/Sa. vom 18.12.2018: “Der Skulpturenpfad nimmt Form an”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 29.12.2018: “Auftakt mit drei Nackten auf der Insel”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 16.01.2019: “Der Pestdoktor im Friedensparkl”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 16.01.2019: “Welt-Theater sorgt für großes Kino”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 09.02.2019: “Skulpturenpfad komplett geplant”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 16.01.2019: “Von Einkaufstasche zur Wolke: Neue Objekte für Skulpturenpfad”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 12.03.2019: “Bewölkt”

Information auf der Internetseite der Stadt Frankenberg/Sa. vom 27.03.2019: “Stadtgeschichte symbolisch dargestellt: zwei weitere Skulpturen für den Skulpturenpfad”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 30.03.2019: “Heiner und sonst keiner”

Information auf der Internetseite der Stadt Frankenberg/Sa. vom 05.04.2019: „Hamilton Würfel“ nimmt seinen Platz im Skulpturenpfad ein”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 08.04.2019: “Würfel schmückt Friedenspark”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 10.04.2019: “Hölzernes Schwergewicht erinnert an alte Technik”

Bericht MDR Sachsenspiegel vom 10.04.2019: “Landesgartenschau steht in den Startlöchern”

Presseartikel Frei Presse Mittweida vom 25.04.2019: “Der Stolz über ein neues Kleid”

Presseartikel Freie Presse Mittweida vom 07.08.2019 “Eine Runde mit Kunst und Geschichte”

Presseartikel Freie Presse Mittweida vom 24.08.2019 “Skulpturenpfad und die Tourist-Info sind am Netz”

Presseartikel Freie Presse Mittweida vom 02.01.2020 “Kunstwerk am Skulpturenpfad beschädigt”

Presseartikel Freie Presse Mittweida vom 08.01.2020 “Zerstörte Skulptur soll repariert werden”

Presseartikel Freie Presse Mittweida vom 17.03.2020 “Die Wolke ist wieder da”