Energieverbund / Nahwärmelösung in der Innenstadt – Machbarkeitsstudie

Handlungsfeld Energieeffizienz (Investitionspriorität 4e)

 

Zielstellung

Das Gebäude des ehemaligen Hotels „Zum Roß“ wird derzeitig saniert. Im Zuge der Sanierung muss auch über die künftige Energieversorgung des Gebäudes entschieden werden. Damit entstand die Idee eines Energieverbundes für die Gebäude am Markt, ausgehend vom „Roß“. Mit Hilfe eines Blockheizkraftwerkes soll das sanierte Gebäude sowie weitere umliegende Gebäude mit Wärme und Strom versorgt werden.

Um die Wirtschaftlichkeit dieser Investition im Vorfeld nachzuweisen, ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie „Energieverbund/Nahwärmelösung in der Innenstadt“ auf der Basis energetischer Daten zum derzeitigen Standort notwendig (Stufe 1). In der Studie wird die Errichtung eines BHKW wie oben beschrieben unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz betrachtet. Bei einem entsprechenden positiven Ergebnis wird daraufhin die Stufe 2 (Errichtung des BHKW und Anschluss der umliegenden Gebäude an die Wärmeversorgung) folgen.

Mithilfe der Ergebnisse wird die Stadt Frankenberg/Sa. in die Lage versetzt, eine zukunftsfähige, umwelt- und sozialverträgliche, dezentrale Energieerzeugung und die Verbesserung des Wohnumfeldes durch die Reduzierung von Emissionen umzusetzen. Der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung als Pilotprojekt in der Innenstadt soll eine positive Beispielwirkung entwickeln.

 

Projektumsetzung

Aufgaben der Machbarkeitsstudie:

  • Ermittlung des Energiebedarfs (Nachfrageseite)
  • Planung der Kapazität der Anlage (Angebotsseite)
  • Berechnung von Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, CO2-Einsparung

 

Zunächst wird der Wärme/Energieverbrauch des Karrees zur Bemessung der geplanten technischen Anlage detailliert ermittelt. Gleichzeitig werden Eigentümer über die Möglichkeit eines Anschlusses an das Nahwärmenetz informiert und somit der grundsätzliche Bedarf auf der Nachfrageseite erhoben.

Nach Auswertung dieser Daten wird die Bemessung der Anlage geplant. Ebenso wird eine Kostenschätzung der Anlage erstellt und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt.

Nach der Grundlagenermittlung wird ein konkretes Umsetzungskonzept mit Zeit- und Finanzierungsplan für das Vorhaben „Nahwärmelösung in der Innenstadt“ entwickelt.

 

Projektstatus

Das Projekt „Machbarkeitsstudie“ ist abgeschlossen (Stand 08/2017).

Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass die notwendigen Investitionskosten für die Versorgung der in Frage kommenden Liegenschaften im Verhältnis zum möglichen Ertrag durch den Verkauf der Wärme/des Stroms unverhältnismäßig hoch sind. Der zu erzielende Verkaufserlös wird mit 78 €/ MWh angenommen, ein höherer Preis ist derzeitig im Vergleich zur Erzeugung von Wärme mit eigenen Erzeugungsanlagen nicht wettbewerbsfähig und entspricht dem durchschnittlichen Niveau für den Verkauf von Wärme aus Nah- bzw. Fernwärmenetzen.

Die Studie zeigte außerdem, dass v.a. die neu zu schaffenden Anschlüsse und Leitungen im Gehwegbereich des Marktes einen zu hohen Kostenfaktor darstellen, als dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Nahwärmenetzes möglich wäre.

Der „Energieverbund in der Innenstadt“ wird aufgrund der Unwirtschaftlichkeit der Investition nicht umgesetzt.

 

Projektlaufzeit

10/2016 – 09/2017

 

Finanzierung

Zuwendung EFRE: 12.000 EUR

Eigenmittel Stadt Frankenberg/Sa.: 3.000 EUR